Steuern Treuhand

Deutschland VS. Schweiz der Steuerkampf

Deutschland und Schweiz Steuerkamapf

Das Schweizer Steuermodell im Vergleich zu ausländischen Steuermodellen.
«Gleich hinter der deutschen Grenze liegt ein Steuer-Paradies…» – So titelte neulich das deutsche Magazin Fokus. In der Schweiz langt der Fiskus tatsächlich nur moderat zu – jedenfalls im internationalen Vergleich.

Das weit verbreitete Bild von einem besonders liberalen, wirtschaftsfreundlichen und wettbewerbsfähigen Staat hat durchaus seine Berechtigung.

Die steuerliche Attraktivität der Schweiz ist auch mit Zahlen untermauert: So liefern die Schweizer Erwerbstätigen nach einem Vergleich der OECD durchschnittlich nur etwa 11 Prozent ihres Erwerbseinkommens an den Fiskus ab. In vielen anderen EU-Ländern wie etwa in Italien, Schweden, Deutschland oder Belgien liegt die durchschnittliche Steuerlast meist wesentlich höher.

Wer in der Schweiz wohnt und einer Erwerbstätigkeit nachgeht, ist auch hier steuerpflichtig. Nach dem Schweizer Steuermodell erheben sowohl die Gemeinde, der Kanton als auch der Bund Steuern auf Einkommen und Vermögen. Je nach Status von Ausländern wird direkt eine Quellensteuer abgeführt.

Aber was heisst überhaupt Quellensteuer?
Mit einem Ausweis B bzw. ohne unbefristete Aufenthaltsbewilligung oder auch für andere Fälle (Kurzaufenthalt) oder Spezialfälle wie Flüchtlinge findet das System der Quellenbesteuerung Anwendung. Die Quellensteuer kommt auch dann zum Zug, wenn Personen keinen steuerrechtlichen Wohnsitz in der Schweiz haben, aber in der Schweiz vorübergehend oder dauerhaft arbeiten, wie z.B. Grenzgänger oder Wochenaufenthalter.

Die Steuer wird direkt vom Lohn in Abzug gebracht. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die geschuldete Steuer abzuziehen und an die Steuerbehörden abzuführen.

Steuern Schweiz: Rechenbeispiel
Die ordentliche Besteuerung in der Schweiz – auf Einkommen und Vermögen – ist ausgeprägt föderalistisch. Die Steuergesetze und -Tarife sind höchst unterschiedlich. Ein vereinfachtes Beispiel: Bei einem steuerbaren Einkommen von 75’000 Franken (unverheiratet, ohne Vermögen) zahlt die steuerpflichtige Person:

  • In der Stadt Zug nur rund 4’900 Franken.
  • In Basel rund 11’900 Franken.
  • In Luzern rund 10’500 Franken.

Der Steuerreport 2020 von KPMG zeigt u.a. die kantonalen Gewinnsteuersätze für Unternehmen. (Bild: KPMG)

Die Steuerparadiese der Schweiz
Besonders attraktiv ist der Kanton Zug: Hier leben rund 120’000 Einwohner, der Kanton liegt in der deutschsprachigen Schweiz und zählt zur Metropolregion Zürich. Hier haben renommierte und innovative Unternehmen ihr Domizil oder grössere Niederlassungen – etwa der Lebensmittelkonzern Nestlé, Firmen im Bereich Biotech, Handel oder auch viele Start-ups, die als «Crypto-Valley» der Schweiz an neuen Technologien arbeiten. Der Spitzensteuersatz des Kantons Zug liegt im Schnitt bei etwa 23 Prozent – ein Traum für Steuerpflichtige in vielen anderen Ländern wie etwa Deutschland.

Zusammenfassung
Fazit: Das Schweizer Steuermodell ist nicht wesentlich einfacher als die Besteuerung in vielen anderen Ländern. Die meisten nationalen Steuermodelle kennen ähnliche Prinzipien, insbesondere die Besteuerung auf drei unterschiedlichen Ebenen (Steuermodell mit Wohnort bzw. Gemeinde, Region, Bund etc.). Wer allerdings nachrechnet, was nach Steuern und Sozialabgaben übrig bleibt, kommt zum Schluss: Die Schweiz gilt international zu Recht als Top-Standort.

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